PV-Module auf Kiesdächern: Herausforderungen und eine intelligentere Alternative
- Over Easy Solar
- 28. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Juli
Flachdächer mit Kiesbedeckung sind in ganz Europa weit verbreitet. Sie bieten große, ungenutzte Flächen, die sich ideal für die PV-Energiegewinnung eignen. Die Installation herkömmlicher PV-Anlagen ist jedoch oft schwierig oder sogar unmöglich.

Installation von PV-Modulen auf Kiesdächern
Kiesdächer erfüllen mehrere Funktionen: Sie schützen die Abdichtungsbahn vor UV-Schäden, bieten thermische Masse und reduzieren den Windauftrieb. Sie stellen jedoch auch eine Herausforderung bei der Integration von Photovoltaik-Anlagen dar. Typische Kiesschichten sind 5–10 cm dick, und Dächer werden oft mit minimaler Überlastkapazität konstruiert. Daher ist jedes zusätzliche Gewicht – wie z. B. ballastierte PV-Anlagen – ein strukturelles Problem.
Es ist auch wichtig, zwischen verschiedenen Arten von Kiesdächern zu unterscheiden. Manche sind standardmäßig geschützte Membransysteme, andere sind Umkehrdächer, bei denen die Dämmung über der Membran und unter dem Kies liegt. Insbesondere Umkehrdächer können bei herkömmlichen PV-Montagesystemen sehr schwierig zu bearbeiten sein, da die Oberfläche unter dem Kies keine typische Schnittstelle für konventionelle Montagesysteme darstellt.
Konventionelle Montagesysteme und ihre Grenzen
Standard-PV-Montagesysteme von Anbietern wie K2 Systems, Novotegra, Esdec, PanelClaw und IBC Solar sind für Flachdächer konzipiert. Sie verwenden Ballastblöcke, um eine Dachverankerung zu vermeiden. Während einige Systeme eine Platzierung auf Kies ermöglichen, erfordern die meisten eine lokale Kiesentfernung und eine direkte Platzierung auf der Schnittstelle unter dem Kies.

Auch die Kiesschichtdicke von 5-10 cm kann für die Anlagen ein Problem darstellen, da bei diesen Anlagen der Freiraum unter den PV-Modulen in der Regel nur ca. 5 cm beträgt.
Diese Systeme erfordern zudem detaillierte Windlast- und Ballastberechnungen, um sowohl Auftriebs- als auch Druckkräfte auszugleichen. In windstarken Zonen, auf kleinen Flächen oder bei höheren Gebäuden steigt der Ballastbedarf deutlich an. Selbst bei sorgfältiger Planung können diese Systeme die sichere Tragfähigkeit des Daches überschreiten.
Der Irrglaube „Kies entfernen, um Platz für PV zu schaffen“
Bei Dächern mit eingeschränkter Tragfähigkeit kann es sinnvoll sein, einen Teil des Kieses zu entfernen. Es erscheint logisch: Wenn man 25 kg Kies pro Quadratmeter entfernt, kann man diese durch 25 kg Solarballast ersetzen? Nicht wirklich. Kies erzeugt eine gleichmäßige Eigenlast über das gesamte Dach. Im Gegensatz dazu erzeugen ballastierte PV-Systeme Punktlasten unter den Montagefüßen und müssen Windsogkräften standhalten. Diese konzentrierten Lasten belasten das Dach unterschiedlich stark und können nicht durch einfaches Entfernen von Kies ausgeglichen werden.
Bauingenieure akzeptieren diesen Kompromiss nicht. Der Austausch von Kies durch Solarballast ohne statische Prüfung kann zu Membranschäden, Verformungen oder Sicherheitsrisiken führen.
Wartungsbedarf von Kiesdächern mit Photovoltaik
Kiesdächer erfordern regelmäßige Wartung. Abflüsse müssen freigehalten, die Dachbahn regelmäßig überprüft und das Pflanzenwachstum kontrolliert werden. Staub und organische Stoffe begünstigen mit der Zeit das Wachstum von Unkraut und Moos zwischen den Kiessteinen. Dringende Vegetation muss entfernt werden, da sie sonst das Dach beschädigen und langfristige Probleme durch Wurzeleinwuchs oder verstopfte Abflüsse verursachen kann.
Herkömmliche PV-Anlagen mit Ballast können den Zugang zu Entwässerungspunkten behindern und Inspektionen sowie Wartung erschweren. Sie bedecken oft große Bereiche der Dachfläche, wodurch die Entfernung von Vegetation oder die frühzeitige Erkennung von Schäden erschwert wird. Muss die Dachmembran während der Lebensdauer der PV-Anlage repariert werden, verursacht das Entfernen und Neuinstallieren schwerer Ballastmodule erheblichen Zeit- und Kostenaufwand.
Wenn die Optik des Daches zählt
Kiesdächer werden oft aus praktischen Gründen gewählt, manchmal aber auch wegen ihrer Optik. Die helle Steinoberfläche verleiht dem Dach ein klares, einheitliches Aussehen, das zu vielen Gewerbe- und öffentlichen Gebäuden passt. Das VPV-System von Over Easy Solar bewahrt diese Ästhetik: Durch die vertikale Anordnung und die räumliche Anordnung bleibt der Großteil der Kiesoberfläche sichtbar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen, die das Dach mit Modulen und Ballastblöcken bedecken, bewahrt die VPV-Einheit den offenen, minimalistischen Charakter des Daches. Der helle Kies bietet einen zusätzlichen Vorteil: Er reflektiert das Sonnenlicht auf die bifazialen Module, steigert so die Energieproduktion und trägt zu einer höheren Gesamtsystemleistung bei.

Eine intelligentere Alternative – die VPV-Einheit von Over Easy Solar
Das vertikale bifaziale PV-System (VPV) von Over Easy Solar wurde speziell für anspruchsvolle Dächer entwickelt, darunter auch kiesbedeckte Dächer mit begrenzter Tragfähigkeit. Das System ist ballastfrei und leicht. Es wird ohne Dachdurchdringungen installiert und erfordert lediglich die lokale Kiesentfernung zur Platzierung der Montagefüße.
Die vertikale Konstruktion verbessert nicht nur die Windstabilität, sondern ermöglicht auch die Lichteinstrahlung sowohl aus Ost als auch aus West. Dies erhöht die Energieproduktion in den energieintensiven Morgen- und Nachmittagsstunden. Das System lässt den größten Teil der Dachfläche offen und begehbar, wodurch der Zugang zu Abflüssen gewährleistet bleibt und die Wartung vereinfacht wird.
Das hohe Montagesystem schafft einen Abstand von 10 cm zwischen der Unterkante des Moduls und der Dachfläche – ideal für typische Kiesschichten von 5–10 cm. Dadurch bleibt der Kies zwischen den Reihen ungestört, und die Luftzirkulation unter den Modulen reduziert Schmutzablagerungen.
Die richtige PV-Lösung für Kiesdächer wählen
Kiesdächer stellen Herausforderung und Chance zugleich dar. Herkömmliche ballastierte PV-Systeme sind für diese Strukturen oft zu schwer, zu invasiv und zu wartungsintensiv. Das Entfernen des Kieses löst das Problem nicht.
Die VPV-Einheit von Over Easy Solar bietet eine maßgeschneiderte Lösung: ballastfrei, membranfreundlich und vom Installateur zugelassen. Für Gebäudeeigentümer mit Kiesdächern und baulichen Einschränkungen ist dies der beste Weg, das Photovoltaik-Potenzial zu nutzen, ohne Kompromisse bei Sicherheit, Wartungszugang oder Dachintegrität einzugehen.
Ein aktuelles Beispiel für eine Over Easy Solar-Installation ist eine von Solarmobility und Planpro im Jahr 2025 in Vufflens-la-Ville in der Schweiz durchgeführte Anlage:
Für dieses Flachdach ist die Lösung von Over Easy Solar die einzig geeignete, da wir keine Anker anbringen konnten, die Isolierung aus 20 cm dickem Polyurethanschaum besteht und wir das Dach auch nicht mit Ballast belasten konnten.
François Calame, CEO und Gründer, Solarmobility Sarl
